Warum darf Plastik nicht in den Bioabfall?
Ganz einfach: Aus Bioabfall wird wertvoller Kompost hergestellt, der zum Düngen von Böden genutzt wird. Störstoffe, wie Plastik, können nicht vollständig aus dem Biogut aussortiert werden. Somit verbleiben im fertigen Kompost ebenfalls Plastikteile, die dann in die Umwelt getragen werden. Im Übrigen ist auch kompostierbares Plastik problematisch, da dieses sich nicht innerhalb der kurzen Rottezeiten im Kompostwerk zersetzt und daher ebenfalls als Störstoff aussortiert wird.
Was darf in die Biotonne?
In die Biotonne gehören rohe Küchenabfälle wie Obst- und Gemüseschalen, Kaffeefilter, Teebeutel oder Eierschalen. Zudem kommen in die braune Tonne Gartenabfälle wie Rasenschnitt, Laub oder Pflanzenreste. Windeln, Verpackungen, Blumentöpfe oder Zigaretten haben im Bioabfall nichts zu suchen. Ebenso wenig wie Hundekot, Katzenstreu, Knochen und Fisch- oder Fleischreste.
Nur durch die richtige Mülltrennung können Abfälle verwertet werden.
Eine ausführliche Beschreibung, was in welche Tonne gehört, ist hier zu finden. Oder in unserer einfachen Sortierhilfe.
Wie wird aus Bioabfall ein kostbarer Wertstoff?
Der Bioabfall wird in der braunen Tonne gesammelt und von der Müllabfuhr zum Kompostwerk der Firma Schönmackers Umweltdienste nach Goch gebracht. Dort werden zunächst die Störstoffe, wie Blumentöpfe, Müllbeutel oder Windeln, per Hand aussortiert und einer Müllverbrennung zugeführt. Der saubere Bioabfall kommt dann in die Rottehalle. Nach 3-6 Wochen verarbeiten bestimmte Bakterien den Bioabfall zu Kompost. Die Feinaufbereitung erfolgt mit Hilfe von Sieben. Der fertige Kompost wird als Bodendünger im eigenen Garten oder in der Landwirtschaft eingesetzt.
Sammlung von Bioabfällen
Das kommt mir nicht in die (Plastik)Tüte. Daher geben wir hier ein paar einfache Tipps, wie man Bioabfälle ganz einfach und sauber sammeln kann:
Lose, direkt in der Biotonne:
Wenn die Biotonne nicht weit wegsteht, lohnt es sich, die Bioabfälle in einer Schüssel zu sammeln und nach dem Kochen diese einfach in die Biotonne zu entleeren.
In der Papiertüte:
Statt den Biomüll in (kompostierbaren) Plastiktüten zu sammeln, kann er auch einfach in eine Papiertüte gegeben werden. Diese kann dann mit dem Biogut zusammen in die Tonne.
Im geschlossenem (Glas-)Gefäß:
Eine Schüssel mit Deckel, in der die Bioabfälle auch wenige Tage bleiben können bevor diese in die Biotonne gegeben werden, eignet sich sehr gut zur Sammlung. Der Deckel verhindert unangenehme Gerüche und nach der Leerung ist das Gefäß schnell einmal ausgespült.
Sind Sie ein Bioabfallprofi?
Testen Sie hier Ihr wissen:
Unser Angebot für Schulen und Kindergärten
Hier finden Sie unsere pädagogischen Angebote rund um das Thema Bio:
Paulchen der Kompostwurm auf Nahrungssuche
Paulchen, der Kompostwurm nimmt die Kinder mit auf eine Entdeckungsreise, bei der die Kinder erkennen, wie wichtig selbst die kleinsten Tiere sind und dass die Natur keine Abfälle kennt, weil alles in einem ewigen Kreislauf abgebaut und wiederverwertet wird.
Die ausführliche Anleitung gibt es hier.
Ausstellung #KEINPLASTIKINBIO
Unsere Ausstellung zum Thema “Kein Plastik in Bio” eignet sich sowohl in der Erwachsenenbildung als auch in der weiterführenden Schule. Hier können Sie sich die sechs Ausstellungsplakate herunterladen und selbst ausdrucken oder kontaktieren Sie uns gerne bei Interesse.
Führungen Kompostwerk Goch
Sie sind interessiert an einer Führung durch das Kompostwerk der Firma Schönmackers Umweltdienste in Goch? Kontaktieren Sie uns gerne!
Unsere weiteren pädagogischen Angebote zu den Themen Mülltrennen, Abfallvermeiden oder Recycling finden Sie hier.
Gesetzliches Wissen rund um das Thema Bioabfall
Die Voraussetzungen für die Verwertung von Bioabfällen werden durch die Bioabfallverordnung (BioAbV) reguliert.
Im Jahr 2022 wurde diese novelliert, sodass ab dem 1. Mai 2025 deutlich strengere Anforderungen an die Fremdstoffanteile im Bioabfall gelten (§2a).
Ziel dieser Änderungen sind:
• eine sortenreinere Erfassung der Abfälle
→ Bessere Qualität des Bioabfalls bzw. der Bioabfallverwertung
→ Eintrag von Kunstoffen in die Umwelt vermeiden
Bei zu hohen Fremdstoffanteilen (3%) kann die Annahme der Bioabfälle vom Behandler abgelehnt werden und die Bioabfälle müssen der thermischen Verwertung oder einer kostenintensiven Störstoffentfrachtung zugeführt werden.
Bioabfälle im Kreis Kleve
- Seit 1989 flächendeckende Einführung der braunen Biotonne
- Bioabfälle werden vom Kompostwerk der Firma Schönmackers in Goch verarbeitet
- 2023 wurden ca. 39.000 t Bio- und Grünabfälle erfasst (entspricht ca. 125 kg pro Einwohner*in)
- Davon sind ca. 6 % Störstoffe, die aussortiert werden
- Fehlwürfe werden per Hand aussortiert und als Restabfall der Müllverbrennung zugeführt