Plastiktüten sind im Bioabfall ein Problem. In jeder Anlieferung finden sich zahlreiche dieser Störstoffe. (Foto: Gabriela Thoenissen | KKA)
Internationaler Plastiktütenfreier Tag
25. Juni 2025 – Zum 3. Juli, dem „internationalen Plastiktütenfreien Tag“ möchte die Abfallberatung der Kreis-Kleve-Abfallwirtschaft auf die Problematik der Umweltverschmutzung durch Plastiktüten aufmerksam machen.
Obwohl es mittlerweile viele nationale und internationale Regularien zur Verwendung von Plastiktüten gibt (die in Deutschland übrigens erstmalig 1961 in einem Kaufhaus über die Ladentheke gingen), sind immer noch allein in Deutschland jährlich rund 6 Milliarden Plastiktüten und Tragetaschen aus Kunststoff in Umlauf. Das entspricht in etwa einem Jahres-Pro-Kopf-Verbrauch von 71 Tüten. Statistiken zeigen zudem, dass eine Plastiktüte in Deutschland nur eine durchschnittliche Nutzungsdauer von etwa 25 Minuten hat, bis sie zu Abfall wird. Da wundert es nicht, dass die Plastiktüte ein typisches Symbol für Wegwerfartikel ist.
Dass Plastiktüten auch umwelttechnisch einen schlechten Ruf haben, liegt an mehreren Faktoren. Dazu gehört der Verbrauch von endlichen Ressourcen, vor allem von Erdöl für die Herstellung, als auch die Entstehung des klimaschädlichen Kohlendioxids, welches sowohl bei der Produktion als auch bei der Entsorgung dieses kurzlebigen Produktes anfällt.
Plastiktüten, die nicht ordnungsgemäß entsorgt werden, sind vor allem auch als Abfälle in den Weltmeeren ein großes Problem. Riesige Kunststoffinseln treiben mittlerweile in unseren Ozeanen. Meerestiere, wie zum Beispiel Schildkröten fressen Tüten, die sie fälschlicherweise für ihre Nahrung (Quallen) halten und verenden oftmals an der falschen Kost. Mechanische Reibung und Sonnenstrahlung sorgen dafür, dass die treibenden Kunststoffabfälle nach und nach zu Mikroplastik zerfallen, bis die Partikel so klein sind, dass sie über die Nahrungskette letztendlich auch bei uns Menschen landen.
Kunststoffe gehören nicht in die Biotonne
Mikroplastik findet sich aber nicht nur im Meer, sondern auch zunehmend in unseren Böden. Neben dem Hauptverursacher Reifenabrieb sind auch Kunststoffabfälle in der Biotonne dafür verantwortlich. Dazu gehören auch die sogenannten Bio-Kunststoffbeutel. Als gute Möglichkeit zur Vorsortierung von Bioabfällen in der Küche werden sie vom Handel angepriesen. Da wird mit Biokunststoff und komplett biologischem Abbau geworben, sodass der Beutel mitsamt dem Bioabfall bedenkenlos in die braune Tonne geworfen werden kann. Tatsache ist aber, dass im Kompostwerk, welches die Bioabfälle im Kreis Kleve zu Komposterde verarbeitet, diese Beutel als Störstoffe gelten, da sie sich im vorgesehenen Rottezeitraum nicht vollständig zersetzen. So können Plastikbestandteile in der fertigen Komposterde wieder im Garten oder auf dem Acker landen.
Der „Plastiktütenfreie Tag“, ein kleiner Denkanstoß, um sich vielleicht auch mal Gedanken über den eigenen Gebrauch von Plastiktüten zu machen. Plastikverpackungen möglichst zu vermeiden, ist schon mal grundsätzlich die beste Idee. Einkaufen lässt sich auch gut mit Stoffbeutel, Korb oder Rucksack. Und für den Spontankauf – ein kleiner Faltbeutel passt in jede Handtasche.
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