Restmüllberg im Entsorgungszentrum Geldern-Pont. (Foto: Gabriela Thoenissen | KKA)

Abfallbilanz: Mehr Restmüll im Kreis Kleve

17. Juli 2025 – Die Kreis Kleve Abfallwirtschaftsgesellschaft (KKA) hat die Abfallmengen für das Jahr 2024 ermittelt und wie gewohnt auf der eigenen Website (https://kkagmbh.de/abfallmengenstatistik) veröffentlicht. „Auffällig ist eine ungewöhnlich hohe Steigerung bei den Rest- und Sperrmüllabfällen“, sagt KKA-Geschäftsführer Rolf Janssen. „Diese sind im Vergleich zum Vorjahr um 3,58 Prozent beziehungsweise um rund 2.200 Tonnen angewachsen auf etwa 64.100 Tonnen, was sich nicht nur durch den Bevölkerungszuwachs von 0,61 Prozent erklären lässt.“ Die Gründe für die gestiegene Restabfall- und Sperrmüllmenge dürften vielfältig sein, eine exakte Ursache sei aber nicht festzustellen. Pro Einwohner lag das Aufkommen von Rest- und Sperrmüll im vergangenen Jahr bei durchschnittlich 198,2 Kilogramm. „Damit liegen wir noch unterhalb des für 2023 NRW-weit ermittelten Durchschnitts von 209 Kilogramm pro Einwohner“, so Rolf Janssen weiter. „Aber die Bemühungen sind weiterhin auf eine Abfallvermeidung zu fokussieren.“

Pappe, Papier und Kartonagen weiter rückläufig

In der Altpapierfraktion (PPK) geht der Trend weiter nach unten. 2024 wurden im Kreis Kleve insgesamt 18.300 Tonnen Papier, Pappe und Kartonagen gesammelt, was einem Rückgang von 1,03 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das verwundert Rolf Janssen nicht, denn „hier beobachten wir seit Jahren die Abnahme von Printmedien und einen Zuwachs von Verpackungen, die zwar voluminöser sind, aber deutlich weniger Gewicht verursachen.“ Hier liegt der Kreis Kleve mit einem Durschnitt von rund 56 Kilogramm pro Einwohner über dem 2023er Durschnitt für NRW (rund 53 Kilogramm pro Einwohner).

Bio- und Grünabfälle auf konstantem Niveau

Bei den Bio- und Grünabfällen entspricht die Zunahme von 0,65 Prozent in etwa dem Bevölkerungswachstum und liegt mit gut 39.000 Tonnen bei 120,74 Kilogramm pro Einwohner. „In diesem Abfallsegment liegen wir oberhalb der NRW-Mengen von 2023, die mit 109,5 Kilogramm pro Einwohner angegeben sind“, sagt Rolf Janssen. „Allerdings müssen wir auch feststellen, dass wir immer noch erhebliche Mengen an Fremd- und Störstoffen im Bioabfall vorfinden. Das wird angesichts neuer Vorgaben in der Bioabfallverordnung, die seit dem 1. Mai dieses Jahres gelten, als problematisch zu bewerten sein.“ Bioabfälle dürfen seitdem noch maximal drei Prozent Störstoffe wie Plastik, Metall, Glas oder Papier enthalten. Vor allem die angeblichen „Bio-Plastikbeutel“ stellen ein wesentliches Problem dar. Sie können zwar tatsächlich biologisch abgebaut werden, benötigen aber deutlich länger als bei den üblichen Rotteprozessen in der industriellen Bioabfallverarbeitung. Daher werden sie vor dem Kompostierungsprozess ebenfalls als Störstoff ausssortiert und im Ergebnis samt Inhalt der Abfallverbrennung zugeführt.

Leichtverpackungen und Glas mit leichtem Wachstum

Sowohl die Leichtverpackungen („gelbe Tonne“) wie auch die Altglassammlungen bewegen sich seit Jahren auf konstantem Niveau. Die Steigungen um 0,22 Prozent beziehungsweise 1,39 Prozent entsprechen im Wesentlichen dem Bevölkerungswachstum. Die Sammlung von Elektroaltgeräten konnte um 7,62 Prozent auf rund 7.750 Tonnen gesteigert werden. Hier ist allerdings auch noch Luft nach oben, denn immer wieder werden diese teilweise im Restmüll oder sogar in der gelben Tonne entsorgt. „Dabei enthalten Elektrogeräte wertvolle Rohstoffe, die von spezialisierten Entsorgungsunternehmen zurückgewonnen und einem Recycling zugeführt werden“, erklärt Rolf Janssen.

Insgesamt stellt der KKA-Geschäftsführer fest, dass im Kreis Kleve das Sortierverhalten der Bevölkerung bereits ganz gut ist, es aber immer noch besser sein kann. „Dabei ist der beste Müll der, der gar nicht erst entsteht“, sagt er. „Die Bemühungen des Kreises und der kreisangehörigen Kommunen sollten also weiterhin darauf ausgerichtet sein, Abfallvermeidungsprinzipien zu verfolgen – sei es bei der sinnvollen Wiederverwendung von Altkleidern, der Initiierung von Repair-Cafés oder der stringenten Verfolgung von Strategien für Mehrwegkonzepte, um nur einige zu nennen.“ Zudem müsse es weiter darum gehen, Bürgerinnen und Bürger von der Sinnhaftigkeit korrekt sortierten Abfalls zu überzeugen und sie dafür weiter zu sensibilisieren.

Neben der Website bietet die KKA weitere Möglichkeiten, auf dem Laufenden zu bleiben, mit dem Newsletter unter https://kkagmbh.de/newsletter sowie über die Social-Media-Seiten auf Facebook und Instagram.

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