Der Buchsbaumzünsler – immer wieder – immer noch.
Es gibt sie noch in heimischen Gärten – Buchsbäume. Auch wenn die gefräßigen Raupen des Buchsbaumzünslers in der Vergangenheit schon kräftig zugeschlagen haben und vielfach nach verlorengegangenem Kampf die Entfernung ganzer Buchsbaumbestände aus Parks und Gärten erfolgte. Aktuell setzt die ursprünglich aus dem ostasiatischen Raum eingewanderte invasive Art wieder alles daran, um auch den letzten hartumkämpften Beeteinfassungen, Hecken und Kugeln den Garaus zu machen. So mehren sich die telefonischen Anfragen bei der Abfallberatung der Kreis-Kleve-Abfallwirtschaftsgesellschaft zur Entsorgung der befallenen Gewächse. Die Mitarbeiterin der Abfallberatung und auch vom Zünsler Betroffene hat derzeit selbst in ihrem Garten den ungeliebten Schädlingen den Kampf angesagt und gibt hier ihre eigenen Erfahrungen im Abfalltipp wieder.
Der Befall
Nachdem die weißen, schwarzbraun geränderten Falter ihre Eier auf die Blätter der Buchsbäume gelegt haben, schlüpfen nach einiger Zeit die kleinen Raupen, die bis zur erneuten Verpuppung zum Falter sieben Larvenstadien durchlaufen. So können sich pro Jahr drei Faltergenerationen entwickeln. Den Winter überlebt die Raupe, verpuppt in einem Kokon, an der Pflanze. Die grünschwarzen Raupen fressen sich bis zur Verpuppung mit einem erstaunlichen Appetit von innen nach außen durch die Buchsbaumpflanze. Wenn von außen am Buchsbaum braune Blätter, kahle Stellen und Mengen von kleinen runden Kotbällchen zu erkennen sind, ist der Befall schon ziemlich fortgeschritten und oftmals schon zu spät. Der Befall macht sich zudem durch einen unangenehmen Geruch bemerkbar. Dann hilft es nur noch möglichst viele Raupen abzusammeln (am besten in ein Gefäß mit Wasser, da die Raupen nicht schwimmen können) und mit speziellen Raupenmitteln zu spritzen. Neben chemischen Präparaten bietet der Handel auch biologische Bekämpfungsmittel an. Ein Spritzsud aus dem Öl des Neembaumes aber insbesondere die biologischen Mittel mit den Bazillus thuringiensis zeigen bei regelmäßigem Einsatz Erfolg.
Die Entsorgung – falls es zu spät ist
Sollte der Befall allerdings zu hoch sein, so dass große Teile oder die ganze Pflanze entfernt werden müssen, empfiehlt die Abfallberatung dies über den Restmüll zu tun. Am besten in einen Müllsack geben, gut verschließen und in die graue Mülltonne geben oder bei größeren Mengen zu den KKA-Entsorgungszentren nach Geldern-Pont oder Bedburg-Hau bringen. Als Hausmüll landet dieser Abfall in der Müllverbrennungsanlage Krefeld. Die Entsorgung über die braune Biotonne ist keine gute Idee. Zwar werden die Raupen, wenn sie mit den Pflanzenabfällen in der Kompostierungsanlage in Goch landen, durch die Temperaturen in der Kompostrotte abgetötet. Aber aus eigener Erfahrung weiß die Autorin, dass die Schädlinge durchaus in der Lage sind, aus der braunen Tonne wieder zu entweichen, um sich neue Futterquellen zu suchen.
Tipps:
Am besten ab Frühjahr regelmäßig seine Buchsbäume (auch das Innere der Pflanze) kontrollieren.
Die Bestäubung mit Algenkalk (gerade nach einem Rückschnitt) wirkt vorbeugend gegen den Zünsler und fördert zudem Wachstum und Regeneration der Pflanzen.
Gefiederte Helfer geben Hoffnung
Zu großer Freude und mit wachsender Begeisterung konnte die Autorin in den letzten Wochen im Garten beobachten, dass es mittlerweile natürliche Helfer gegen die Raupenplage gibt. Verschmähten die heimischen Vögel vor einigen Jahren noch den unbekannten Schädling als Nahrung, so ist es eine Freude zuzusehen, wie Meisen und Spatzen gezielt in die Buchsbaumpflanzen fliegen, um sich die (anscheinend mittlerweile begehrten) Leckerbissen herauszupicken.
Es gibt also Hoffnung.
Anmerkung: Sollte parallel auch ein Spritzmittel verwendet werden, dann zum Schutz der Vögel die biologischen Mittel mit dem Bazillus thuringiensis verwenden, der nur für Raupen schädlich ist.
Foto oben:
Abgesammelte Zünslerraupen. Sie ertrinken in Wasser. Foto: Gabriela Thoenissen