Deponie Geldern-Pont: Erneuerung/Ertüchtigung von Deponiegasfassung und -verwertung
Nationale Klimaschutzinitiative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
ZUWENDUNG AUS MITTELN DER NATIONALEN KLIMASCHUTZINITIATIVE DES BUNDESMINISTERIUMS FÜR WIRTSCHAFT UND KLIMASCHUTZ (BMWK)
KSI: Optimierung der Deponiegaserfassung und energetische Nutzung des Deponiegases der Deponie Geldern-Pont.
Der KKA-Kreis Kleve Abfallwirtschaftsgesellschaft wurde aus Mitteln der nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) / Förderprogramm für Klimaschutzprojekte im kommunalen Umfeld (Kommunalrichtlinie) eine Zuwendung i.H.v. bis zu 1,188 Mio. € bewilligt. Dies entspricht einer Förderquote von 60% der zuwendungsfähigen Projektkosten i.H.v. 1,980 Mio. €.
Nähere Informationen zum Förderprogramm und sind unter folgendem Link verfügbar: www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie
Laufzeit des Vorhabens: 01.12.2022 – 30.11.2024
Beteiligte Partner: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, DEPOSERV Ingenieurgesellschaft mbH, KKA-Kreis Kleve Abfallwirtschaftsgesellschaft mbh
Förderkennzeichen: 67K19335
Ziel und Inhalt des Vorhabens:
Um künftig die Treibhausgasemissionen deutlich zu minimieren, wurde für die Deponie “Geldern-Pont” eine Konzeption erarbeitet, wie die Deponiegaserfassung, -behandlung und -verwertung künftig erheblich optimiert werden kann.
Im Vorlauf dazu wurden zunächst im Rahmen einer Potentialanalyse die Optimierungsmöglichkeiten untersucht, wobei die Erhöhung des Erfassungsgrades, die anschließende Deponiegasbehandlung mittels Schwachgasfackel und im Parallelbetrieb die energetische Nutzung des Deponiegases mittels BHKW im Fokus standen bzw. Ergebnis des Optimierungskonzeptes waren. Damit einhergehend können zudem Emissionen von schädlichen Treibhausgasen im Vergleich zur derzeitigen Gasbehandlung signifikant reduziert werden. Ferner kann durch die Nutzung des Deponiegases in einem BHKW ein energetischer und vor allem effizienter Nutzen generiert werden. Ein weiterer Effekt, der hierdurch erzielt werden kann, ist die energetische Eigenversorgung (Strom und Wärme) des Standortes aus regenerativen Energien und die damit einhergehende Substitution von Primärenergien. Das Konzept beinhaltet auch notwendige Ertüchtigungen an Gasbrunnen bzw. Gasabsaugleitungen. Insgesamt ist es durch diese Maßnahmen möglich, in einem Zeitraum von 20 Jahren rd. 40 Gg CO2-Äquivalente einzusparen.
Entsprechend der erarbeiteten Konzeption soll das Vorhaben nunmehr im Zeitraum vom 01.12.2022 bis 30.11.2024 mit finanzieller Unterstützung aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) / Förderprogramm für Klimaschutzprojekte im kommunalen Umfeld (Kommunalrichtlinie) umgesetzt bzw. realisiert werden.
V.l.n.r.: Dennis Pleßer (DepoConsult, Projektingenieur), Markus Schäfer (DepoConsult, Projektleitung / Bauüberwachung), Rolf Janßen (Geschäftsführer KKA), Tobias Schaffers (Projektingenieur KKA), Ralf Schirmer (Diringer & Scheidel, Bauleitung) sowie Bernd Modrey (Diringer & Scheidel, Polier) stellen das aktuelle Projekt auf der Deponie Geldern-Pont vor. Foto: KKA GmbH
Die Kreis Kleve Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH (KKA) investiert in den Klimaschutz
Aktuelles Projekt:
Erneuerung der Deponiegasfassung und -verwertung der Deponie Pont
Die KKA ist u.a. auch für die Nachsorge der ehemaligen kreiseigenen Abfalldeponien zuständig. Dazu gehört beispielsweise die von 1978 bis 2009 betriebene Deponie Geldern-Pont, in der rund 3,3 Mio Kubikmeter bzw. rd. 3,7 Mio. Tonnen Siedlungsabfälle auf einer Fläche von rd. 21 ha eingelagert wurden.
Dort wird zurzeit die bestehende Deponiegasfassung und Deponiegasverwertung umfänglich erneuert bzw. optimiert. Die jüngst begonnenen Arbeiten zu diesem bedeutenden, komplexen Projekt werden sich nach derzeitiger Planung voraussichtlich noch bis in den August des kommenden Jahres hineinziehen. Aktuell konnte bereits eine neue Schwachgasfackelstation errichtet werden. Mit der Erneuerung eines Blockheizkraftwerkes einschließlich dessen technischer Einbindung wurde gestartet. Im September 2024 beginnen auf bzw. im Deponiekörper die Arbeiten zur Erneuerung bzw. Ertüchtigung der Gasbrunnen und Gasabsaugleitungen.
Es ist ein Investitionsvolumen von rd. 2,85 Mio. € veranschlagt. Das Projekt wird jedoch mit rd. 1.19 Mio. € gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Maßgebliches Förderprogramm ist dabei die Kommunalrichtlinie der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI). Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten.
Von Abfalldeponien gehen, bedingt durch den Abbau organischer Inhaltsstoffe Methan-Emissionen aus, eines der bedeutendsten Klimagase, welches zum sogenannten Treibhausgaseffekt beiträgt. Zielsetzung muss daher sein, solche Methan-Emissionen deutlich bzw. auf das mögliche Minimum zu reduzieren. Die Erneuerung bzw. Instandsetzung und damit die Optimierung der bestehenden Deponiegasfassung im Deponiekörper (Gasabsaugleitungen, Verdichter und Gasbrunnen) sowie der energetischen Verwertung des erfassten Deponiegases in einem neuen Blockheizkraftwerk stellt hierfür einen wichtigen Schritt dar. Dem wird sich dann in den nächsten Jahren die Oberflächenabdichtung des gesamten, 21 ha umfassenden Deponiekörpers als Folgeprojekt anschließen.
Grundlage für dieses komplexe Projekt bildete eine in Auftrag gegebene Potentialstudie. Diese von einem qualifizierten Fachbüro erarbeitete und im Übrigen ebenfalls mit Zuwendungen im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative vom BMWK unterstützte Studie kam zu dem Ergebnis, dass bei einer Erneuerung und Instandsetzung der gesamten Deponiegasfassung und -verwertung entsprechend heute möglicher Technik der Gaserfassungsgrad sehr deutlich erhöht werden kann. Dies geht mit einer entsprechenden Reduzierung der Methan-Emissionen einher. Zudem kann die energetische Verwertung (thermisch und elektrisch) des Deponiegases über ein erneuertes Blockheizkraftwerk deutlich optimiert werden. Die thermische und elektrische Energie wird am Standort des Entsorgungszentrums Pont zum Teil selbst genutzt, ansonsten überschüssiger Strom in das öffentliche Netz eingespeist. Das ermittelte zusätzliche Einsparpotential an Treibhausgas-Emissionen gegenüber dem bisherigen Verfahren wurde für einen Zeitraum von 10 Jahren mit über 40.000 Tonnen CO2-Äquivalenten ermittelt.
#KEINPLASTIKINBIO
Produkte aus Bioplastik werden zunehmend in Supermärkten und Drogerien angeboten, hierunter auch Mülltüten aus Bioplastik. Aufdrucke wie „kompostierbar“, „biologisch abbaubar“ oder „umweltfreundlich“ suggerieren den Verbrauchern, zu nachhaltigen Produkten zu greifen, die zudem in Bioabfalltonnen entsorgt werden können. Das Problem dabei: Der Zerfall dieser Tüten dauert um ein Vielfaches länger als die übliche Zersetzung (Rottezeit) des Bioabfalls.
Die Folge: Alle Plastiktüten (sie unterscheiden sich nicht von Bio-Plastiktüten) müssen auf den Kompostierungsanlagen zeitaufwendig aussortiert werden. Wenn das nicht vollständig gelingt, gelangen sie als Mikroplastik auf die Felder der Landwirte und somit in unsere Nahrungskette. Bioabfälle dürfen daher nicht in Bioplastiktüten verpackt und im Biomüll entsorgt werden. Für eine optimale Kompostierung sollten Bioabfälle lose in die Tonne geworfen oder in Papiertüten (aus dem Supermarkt oder etwa der Bäckerei) oder Zellstoff-Küchentücher eingewickelt werden. Bioplastikprodukte werden über den Restmüll entsorgt.
Weitere, häufig auftretende Fehlwürfe, so werden falsch getrennte Abfälle bezeichnet, sind etwa Windeln, Kaffeekapseln und auch Glas. Auch Obstnetze, Speisefette, Wurzelstöcke, Haustierstreu und -kot oder Asche/Ruß und Zigartettenkippen haben im Bioabfall nichts zu suchen. In die Biotonne dürfen hingegen Gemüse- und Obstabfälle, Kaffeesatz und -filter, Blumenabfälle und Erde, Unkraut, Laub, Stauden, Zweige, Wurzeln, Hornspäne, Federn und Sägemehl. Größere Mengen an Grünabfällen sind zu den gemeindlichen Annahmestellen oder Entsorgungszentren zu bringen.
Der Gesetzgeber steuert den Fehlwürfen und damit einhergehenden nicht optimalen Kompostierungen entgegen, indem Entsorgungs- und Kompostierbetriebe ab Mai 2025 (durch die Novelle der Bio-Abfall-Verordnung) dazu ermächtigt werden, Bioabfälle mit mehr als drei Prozent Störstoffanteil zurückzuweisen. Der gesamte Bioabfall dieser zurückgewiesenen Charge muss dann der thermischen Verwertung zugeführt werden. Dies bedeutet unnötigen CO2-Ausstoß und hohe, zusätzliche Kosten für die Gemeinschaft der Gebührenzahler.
Daher hat die Kreis Kleve Abfallwirtschafts GmbH im April 2024 eine Kampagne gegen Plastik im Bioabfall gestartet.
Ziel ist es, mit Informationsflyern, Plakaten, Informationsständen und anderen Aktionen die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Kleve zu sensibilisieren, den Abfall richtig zu trennen. Für uns alle, für den Geldbeutel, für die Umwelt.
Weitere Infos unter #KEINPLASTIKINBIO
Die KKA als Nachhaltigkeitsberaterin
Nachhaltigkeit und Abfallwirtschaft sind eng miteinander verbunden. Daher engagieren wir uns seit jeher im Umwelt- und Klimaschutz. Im Rahmen unserer telefonischen Abfallberatung ist uns neben Hilfestellung bei der fachgerechten Entsorgung von Abfällen vor Allem die Aufklärung über Vermeidung ein Anliegen. Darüber hinaus bieten wir ein vielfältiges pädagogisches Angebot für Kinder und Erwachsene. Ziel ist es, die Bürgerinnen und Bürger für das Thema Umweltschutz zu sensibilisieren.
Um einen nachhaltigen Umgang mit dem nicht vermeidbaren Abfall zu gewährleisten, kümmern sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Entsorgungszentren um die richtige Sortierung der Abfälle. So können diese verantwortungsvoll verwertet oder beseitigt werden.
Mehr dazu: Abfallberatung
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